Sterbefälle
Die Entwicklung der Sterbefälle in den steirischen Bezirken
Gestorbene insgesamt
Nach einem Rückgang im Jahr 2021 ist die Zahl der Sterbefälle 2022 um +644 oder +4,8% wieder angestiegen und hat damit seit 1980 nach 2020 mit 14.176 die 14.000er Grenze zum zweiten Mal überschritten. Auch relativ gesehen stiegen die Sterbefälle im Vergleich zu 2021 damit deutlich an, bei den Frauen mit +4,9% leicht stärker als bei den Männern mit +4,6%.
Im Jahr 2022 sind in der Steiermark insgesamt 967 Menschen an COVID-19 gestorben, das betrifft ca. jeden 15. Sterbefall bzw. 6,8% (2021 waren es 1.135 Personen und hat etwa jeden 12. Sterbefall bzw. 8,4% betroffen).
Österreichweit hat sich die Zahl der Sterbefälle ebenfalls erhöht, und zwar um +1,5% von 91.962 im Jahr 2021 auf 93.332 Personen im Jahr 2022.
Sterberate
Die allgemeine Sterberate (= Zahl der Gestorbenen je 1.000 Einwohner) ist in der Steiermark 2022 mit 11,3 gegenüber dem Vorjahr (10,8) wieder gestiegen und somit auch um einiges höher als die Werte vor 2020.
Die höchste Sterbeziffer mit 14,9 auf 1.000 Einwohner hatte im Jahr 2022 wieder der Bezirk Murtal, gefolgt vom langjährigen Spitzenreiter Leoben, diesmal mit 14,4. Dahinter schließen Bruck-Mürzzuschlag mit 13,7 sowie Voitsberg mit 13,6 an. Die niedrigste Sterbeziffer errechnete sich mit 8,6 wieder in Graz-Stadt, gefolgt von Weiz mit 9,8, Leibnitz mit 10,8 sowie Graz-Umgebung und Hartberg-Fürstenfeld mit jeweils 11,0.
Die Steiermark liegt mit 11,3 weiterhin über dem Österreichschnitt von 10,3 Sterbefällen je 1.000 Einwohner. Am niedrigsten waren die Sterberaten in den Bundesländern Vorarlberg (9,0), Tirol (9,1) und Wien (9,2), am höchsten im Burgenland (12,3) sowie in Kärnten (11,9) und Niederösterreich (11,4).
Um Zufallsschwankungen auf regionaler Ebene auszugleichen und längerfristige Trends abzubilden, werden auf Bezirksebene zusätzlich 5-Jahres-Sterberaten berechnet. Hier wird die steigende Tendenz sichtbar, ebenso wie die Tatsache, dass die Sterberaten in den aus Bevölkerungssicht alten Bezirken Leoben und Bruck-Mürzzuschlag sowie in den Bezirken Murtal, Murau und Voitsberg am höchsten sind.
Säuglingssterblichkeit
In der Steiermark sind im Jahr 2022 absolut gesehen 15 Säuglinge im ersten Lebensjahr verstorben, 2021 waren es 23.
Die Säuglingssterblichkeit (= Sterbefälle im ersten Lebensjahr pro 1.000 Lebendgeborene) 2022 liegt somit bei 1,4, das ist der beste Wert alle Bundesländer und der geringste je in der Steiermark gemessene. Der Österreichschnitt befindet sich bei 2,4.
Was das regionale Jahresergebnis 2022 anlangt, so fällt auf, dass die Säuglingssterblichkeit in sechs Bezirken gleich Null war, und zwar in Deutschlandsberg, Leoben, Voitsberg, Murtal, Bruck-Mürzzuschlag und Südoststeiermark. Die höchsten Raten weisen die Bezirke Murau mit 4,7 und Leibnitz mit 4,0 auf.
Betrachtet man die Entwicklung der Säuglingssterblichkeit in 5-Jahres-Schritten, so zeigt sich ebenfalls ein sehr positives Ergebnis. Denn kamen im Schnitt der Jahre 1981 - 1985 noch 12,4 Säuglingssterbefälle auf 1.000 Lebendgeborene, so waren es im Durchschnitt der Jahre 2018 - 2022 nur noch 2,1, also nur etwa ein Sechstel.
Die niedrigsten Durchschnittsraten weisen dabei die Bezirke Voitsberg mit 0,5 sowie Südoststeiermark mit 0,6 und Leoben mit 0,9 auf. Die höchste Durchschnittsrate 2018 - 2022 mit einem Wert von 3,6 findet sich in Graz-Stadt, gefolgt von den Bezirken Liezen und Murau mit je 2,9.
Sterbefälle nach ausgesuchten Todesursachengruppen
Mit Abstand die häufigste Todesursachengruppe sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern bilden die Krankheiten des Herz-Kreislaufsystems mit 4.977 (35,1%), gefolgt von Sonstigen Krankheiten (inkl. COVID!) mit 3.976 (28,0%), Bösartigen Neubildungen mit 3.256 (23,0%), Verletzungen und Vergiftungen mit 772 (5,4%), Krankheiten der Atmungsorgane mit 734 (5,2%) und Krankheiten der Verdauungsorgane mit 461 (3,3%).
Es zeigt sich, dass mit zunehmendem Alter die Bedeutung der Herz- und Kreislauferkrankungen als Todesursache immer größer wird, während bösartige Neubildungen anteilsmäßig in der Gruppe der 45- bis unter 75-Jährigen am stärksten vertreten sind und dann sukzessive als Todesursache zurückgehen.
Das Sterberisiko in den jüngeren Altersgruppen ist durch Verletzungen und Vergiftungen einschließlich Unfälle und Selbsttötung bzw. -beschädigung besonders hoch.
Lebenserwartung
Die Lebenserwartung der Männer liegt 2022 in der Steiermark bei 79,0 Jahren. Die Lebenserwartung der Frauen befindet sich bei 84,1 Jahren. Damit hat sich die Lebenserwartung beider Geschlechter gegenüber dem Vorjahr wieder verringert und zwar bei den Männern um etwa -4 Monate, bei den Frauen um -1 Monat, sie ist damit auch geringer als noch 2019.
Verfolgt man die Entwicklung der Lebenserwartung der Steirer nach der 5-Jahres-Wertung, so hat sich diese seit Beginn der 70er Jahre landesweit um 12,5 Jahre erhöht, insbesondere in den Bezirken Leibnitz und Deutschlandsberg, aber auch in Graz-Umgebung und Hartberg-Fürstenfeld mit Zuwächsen von bis zu 14,7 Jahren. In der aktuellen 5-Jahres-Wertung 2018-22 ist die Lebenserwartung der Männer mit 80,6 Jahren im Bezirk Weiz sowie in Hartberg-Fürstenfeld mit 79,9 Jahren und Graz-Umgebung mit 79,7 Jahren am höchsten. Der Steiermarkschnitt liegt bei 79,2 Jahren. Die geringste Lebenserwartung weisen die Bezirke Murtal mit 78,2 sowie Leoben und Voitsberg mit 78,5 Jahren auf.
Ähnliches gilt für die Steirerinnen. Ihre Lebenserwartung hat sich seit Anfang der 70er Jahre landesweit um mehr als 10,5 Jahre erhöht, wobei der Bezirk Südoststeiermark mit einem Plus von 12,2 Jahren am deutlichsten aufgeholt hat, gefolgt von Voitsberg mit +11,6 Jahren. In der aktuellen 5-Jahres-Wertung liegt der Bezirk Weiz mit 85,2 Jahren an erster Stelle, gefolgt von den Bezirken Südoststeiermark mit 85,0 sowie Graz-Stadt und Hartberg-Fürstenfeld mit je 84,6 Jahren. Der Steiermarkwert liegt bei 84,3 Jahren. Die niedrigste Lebenserwartung bei den Frauen weist der Bezirk Murtal mit 83,2 Jahren auf, es folgen die Bezirke Leoben mit 83,7 Jahren und Leibnitz mit 83,8 Jahren.