Haushalts- und Äquivalenzeinkommen in der Steiermark

Einkommen bei EU-SILC

Laut EU-SILC 2021 beträgt das mittlere verfügbare Netto-Jahreseinkommen (Median) der steirischen Haushalte im Durchschnitt der Jahre 2019 bis 2021 etwas über 38.800 Euro (genau 38.876 Euro). Das schwächste Einkommensviertel verfügt dabei über maximal 24.449 Euro jährlich, während dem stärksten Einkommensviertel zumindest 58.453 Euro zur Verfügung stehen.

Das mittlere Jahresäquivalenzeinkommen (dieses entspricht einem bedarfsgewichteten Netto-Pro-Kopf-Einkommen pro Jahr) der Steirerinnen und Steirer beträgt im Durchschnitt der Jahre 2019 bis 2021 demnach knapp 27.000 Euro (genau 26.959 Euro, das sind 2.247 Euro monatlich).

Einkommen und Armutsgefährdung

Einkommen ist einer der wichtigsten Indikatoren für die Messung von Armut. Da der materielle Lebensstandard einer Person viel mehr vom gemeinsamen Einkommen eines Haushaltes abhängt, als vom Personeneinkommen, arbeitet EU-SILC mit dem Konzept des Haushaltseinkommens.

Haushaltseinkommen

Das verfügbare Haushaltseinkommen erfasst das Netto-Gesamteinkommen des Haushaltes vom vorigen Kalenderjahr. D.h.  wurde die Befragung im Jahr 2021 durchgeführt, betreffen die Angaben über ihr Einkommen das Kalenderjahr 2020.

Das verfügbare Jahreseinkommen eines Privathaushaltes errechnet sich aus dem Sekundäreinkommen zuzüglich erhaltener Privattransfers weniger geleisteter Privattransfers. Das Sekundäreinkommen setzt sich zusammen aus dem Markteinkommen (aus Erwerbstätigkeit und/oder Kapitalbesitz), den Pensionen und Sozialleistungen abzüglich Steuern und Sozialabgaben. Als Privattransfers werden Alimente, Unterhaltszahlungen und freiwillige Unterstützungen zwischen Haushalten deklariert. EU-SILC ist die einzige Datenquelle in Österreich, bei der Informationen über das Einkommen der Haushalte zur Verfügung stehen. Dadurch kann unter anderem auf den Lebensstandard ganzer Haushalte geschlossen werden.

Die Berechnung des verfügbaren Haushaltseinkommens wird in folgender Weise durchgeführt:

Erwerbseinkommen aus unselbständiger und selbständiger Erwerbstätigkeit
+ Kapitalerträge (Zinsen und Dividenden, Einkommen aus Vermietung und Verpachtung)
+ Pensionen (Eigen-, Hinterbliebenenpensionen, Pflegegeld, etc.)
+ Sozialtransfers (Arbeitslosengeld, Familienleistungen, Wohnbeihilfen, etc.)
- Steuern und Sozialabgaben
+/- regelmäßige Privattransfers (Alimente, Unterhaltszahlungen, etc.)
= verfügbares Haushaltseinkommen

Hochgerechnet auf rund 553.000 Haushalte steht einem steirischen Haushalt nach EU-SILC 2021 im Mittel ein Netto-Jahreseinkommen von 38.876 Euro zur Verfügung. Im Österreichvergleich liegt die Steiermark etwas unter dem Bundesdurchschnitt von 39.198 Euro.

Eine differenziertere Betrachtung zeigt, dass das schwächste Einkommensviertel in der Steiermark über maximal 24.449 Euro im Jahr verfügt, während das stärkste Einkommensviertel zumindest 58.453 Euro bezieht.

Die folgende Tabelle stellt die verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte laut EU-SILC in der Steiermark und Österreich seit 2008 dar:

 Haushaltseinkommen in der Steiermark und Österreich

Äquivalenzeinkommen

Das Äquivalenzeinkommen bezeichnet das gewichtete verfügbare Haushaltseinkommen. Damit soll der Lebensstandard von Haushalten unterschiedlicher Zusammensetzung (Anzahl der Personen und Altersstruktur) vergleichbar gemacht werden. Dahinter steckt die Annahme, dass es mit zunehmender Haushaltsgröße zu einer Kostenersparnis bei Fixkosten (z.B. Wohnkosten) kommt, weil diese auf mehrere Personen aufgeteilt werden können.

Zur Gewichtung des Haushaltseinkommens wird die so genannte EU-Skala (modifizierte OECD-Skala), die auch bei EU-Berichterstattungen zur Anwendung kommt, verwendet. Den Referenzpunkt (oder Konsumäquivalent) bildet eine allein lebende erwachsene Person. Der Ressourcenbedarf für jeden weiteren Erwachsenen beträgt 0,5 Konsumäquivalente und für jedes Kind unter 14 Jahren 0,3 Konsumäquivalente. Der Gesamtbedarf eines Haushaltes besteht dann aus dem konstanten (fixen) Haushaltsbedarf (= 0,5 Konsumäquivalente) und dem Bedarf der jeweiligen Haushaltsmitglieder.

Das äquivalisierte Haushaltseinkommen ergibt sich dann, wenn man das verfügbare Haushaltseinkommen durch die Summe der Konsumäquivalente des Haushaltes dividiert. Dieses Äquivalenzeinkommen gilt als Indikator für den materiellen Lebensstandard jedes einzelnen Haushaltsmitgliedes und drückt jenen Lebensstandard aus, den ein Einpersonenhaushalt mit diesem Einkommen erzielen kann.

Gemäß EU-SILC 2021 liegt das gewichtete Median-Nettojahresäquivalenzeinkommen der Steirerinnen und Steirer im Durchschnitt der Jahre 2019 bis 2021 pro Kopf bei 26.959 Euro. Monatlich verfügen die Steirer damit im Mittel über 2.247 Euro.
Der Österreichvergleich zeigt, dass das Äquivalenzeinkommen der Steirer etwas über dem Bundesdurchschnitt von 26.571 Euro liegt.

Die folgende Tabelle stellt das Äquivalenzeinkommen laut EU-SILC in der Steiermark und Österreich seit 2008 dar:

 Äquivalenzeinkommen in der Steiermark und Österreich

In unregelmäßigen Abständen werden die Zahlen zu Armut und Lebensbedingungen in der Steiermark in den Steirischen Statistiken näher vorgestellt.  Im  Heft 12/2017 sind diverse Auswertungen über die Armut und Lebensbedingungen in der Steiermark 2016 zu finden.

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