Freiwilligentätigkeit in der Steiermark
Freiwilligentätigkeit ist für den gemeinschaftlichen Zusammenhalt äußerst bedeutsam und ist ein wesentlicher Bestandteil des Gesellschaftssystems in Österreich. Um aktuelle Daten zu Art und Ausmaß freiwilliger Aktivitäten zu sammeln, wird in regelmäßigen Abständen die Erhebung zur Freiwilligentätigkeit bei Privathaushalten in Österreich durchgeführt.
Die aktuelle Erhebung wurde vom Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMASGPK) in Auftrag gegeben und im ersten Quartal 2025 von Statistik Austria durchgeführt. Die Datenerhebung fand im Rahmen des Mikrozensus als freiwillig zu beantwortendes Modul statt.
Freiwilligentätigkeit umfasst freiwillige unbezahlte Tätigkeiten und Leistungen von Privatpersonen, die zum Zweck der Förderung der Allgemeinheit oder aus vorwiegend sozialen Motiven außerhalb des eigenen Haushalts erbracht werden, ohne dass diese in Erwerbsabsicht aufgrund eines Arbeitsverhältnisses oder im Rahmen einer Berufsausbildung erfolgen. Dies können sowohl formelle Dienste innerhalb eines Vereins als auch informelle, privat geleistete, sein.
Unter formeller Freiwilligentätigkeit versteht man unbezahlte Tätigkeiten, die innerhalb einer Organisation oder eines Vereins - zum Beispiel Feuerwehr, Rettung, Kulturverein - erbracht werden. Dabei kann es sich um Leitungsfunktionen, die Beteiligung an Kernaufgaben, wie beispielsweise an Einsätzen, oder unterstützende Tätigkeiten, z. B. Spenden sammeln, handeln.
Informelle Freiwilligentätigkeiten sind privat organisierte Tätigkeiten ohne einen Verein oder eine Organisation im Hintergrund für Personen, die nicht im eigenen Haushalt leben, beispielsweise Freund:innen, Nachbar:innen und Verwandte.
Stichprobe und Datenerhebung: Für die Erhebung zur Freiwilligentätigkeit wurde eine Substichprobe der Mikrozensusfolgeerhebung herangezogen. Die Stichprobengrundlage umfasste rund 24 000 Personen ab 15 Jahren. Die Teilnahme an der Erhebung war freiwillig. Für die Gewichtung und Hochrechnung sowie die darauf basierende Analysen verblieben 11 445 Personenbefragungen.
Quelle:
Statistik Austria
Die rund 3,7 Millionen engagierten Personen in Österreich leisten insgesamt rund 22 Millionen Stunden pro Woche an freiwilliger, unbezahlter Tätigkeit, entweder im Rahmen eines Engagements in einer Organisation oder einem Verein oder auf informeller Basis. Im Durchschnitt sind das etwa 5,9 Stunden pro Woche und aktiver Person. Im Median liegen die geleisteten Wochenstunden bei rund 3 Stunden. Dieser ist deutlich niedriger, da der Medianwert wesentlich weniger empfindlich gegenüber Extremwerten ist als der Mittelwert (Quelle:
Statistik Austria).
In der Steiermark sind von 1.078.900 Personen ab 15 Jahren insgesamt 536.800 Personen freiwillig tätig (durchschnittlich 6,0 Stunden pro Woche). Gegenüber dem Jahr 2022 kam es zu einem Anstieg um 10,3% (2022: 486.500 Personen mit Angaben zum Zeitaufwand). Die Anzahl der Personen ab 15 Jahren stieg seit 2022 nur um 1,3%.
111.100 Personen üben ausschließlich formelle Freiwilligentätigkeiten aus, 233.600 Personen engagieren sich ausschließlich informell und 192.100 Personen sind sowohl formell als auch informell freiwillig aktiv.
Gegliedert nach den Bundesländern zeigt sich folgendes Bild: Die höchsten Beteiligungsquoten im Freiwilligensektor sieht man in Oberösterreich mit 52,3 %, Niederösterreich mit 51,6 % und Vorarlberg mit 51,2 %. Eine tendenziell niedrige Beteiligung weisen die Bundesländer Kärnten mit 43,3 %, Salzburg mit 42,9 % und Wien mit 42,4 % auf. Die Steiermark liegt mit 49,8% an 5. Stelle (Österreich: 48,2%).
Tabelle:
Freiwilligentätigkeit 2025
Am niedrigsten ist die Beteiligung an formeller Freiwilligentätigkeit in Wien mit 16,8 %. In allen übrigen Bundesländern liegt die Beteiligungsquote über 20 %. Die höchsten Beteiligungsquoten gab es in Vorarlberg mit 29,9 %, gefolgt von der Steiermark mit 28,1 % und dem Burgenland mit 27,8 % (Österreich: 24,1%).
Tabelle:
Formelle Freiwilligentätigkeit 2025















