Geburten
Die Entwicklung der Geburtenzahlen in den steirischen Bezirken
Lebendgeborene insgesamt
Die Zahl der
Geburten ging im Jahr 2024 um -4,2% oder in absoluten Zahlen um -437 Kinder gegenüber 2023 zurück und liegt nun mit 9.938 deutlich unter dem Niveau der letzten Jahre. Diese Zahl ist damit erstmals unter die „magische" Grenze von 10.000 gefallen, ein neuer historischer Tiefststand.
Auf Bezirksebene verzeichneten nur Leoben mit +8,0%, Murau mit +5,9%, Murtal mit +1,1% sowie Graz-Stadt mit +0,6% eine positive Entwicklung gegenüber dem Vorjahr bei der Zahl der Lebendgeborenen. Alle anderen Bezirke weisen Rückgänge auf, wobei die höchsten in den Bezirken Südoststeiermark mit -14,2%, Liezen mit -13,8% und Leibnitz mit -9,6% liegen.
Österreichweit kamen 2024 genau 77.238 Babys zur Welt. Das waren um -367 (-0,5%) weniger als im Jahr 2023. Damit verzeichneten nur zwei Bundesländer ein Plus bei den Lebendgeburten, Wien mit +5,5% und Oberösterreich mit 0,1%, in allen anderen kam es zu Rückgängen. Am höchsten war die Abnahme im Burgenland (-5,5%) vor Salzburg (-4,7%), der Steiermark -4,2%, in Vorarlberg -3,6,% sowie Kärnten mit -3,2%. Am geringsten war der Rückgang in Niederösterreich mit -1,9% und Tirol mit -0,8%.
Merkmale der lebend geborenen Kinder in der Steiermark
Von den 9.938 Lebendgeborenen im Jahr 2024 kamen 9.762 Kinder stationär (in einheimischen Krankenanstalten) zur Welt, was einen Anteil von 98,2% ausmacht.
Insgesamt kamen 5.143 Buben und 4.795 Mädchen zur Welt. Das Überwiegen der männlichen Lebendgeburten entspricht auch dem internationalen demographischen Muster.
Das Durchschnittsgewicht der lebend geborenen Buben lag bei 3,35 kg, das der Mädchen bei 3,23 kg. Insgesamt betrug das Durchschnittsgewicht 3,30 kg.
Die Durchschnittsgröße betrug bei den lebend geborenen Buben 51,1 cm und bei den Mädchen 50,5 cm. Insgesamt lag die Körperlänge im Schnitt bei 50,8 cm.
Insgesamt wurden 140 Mehrlingsgeburten registriert (davon eine Drillingsgeburt).
Geburtenrate
Die
Geburtenziffer (= Lebendgeborene je 1.000 Einwohner) beträgt 2024 in der Steiermark 7,8, damit ist sie gegenüber 2023 (8,2) deutlich zurückgegangen und hat damit auch einen historischen Tiefstwert erreicht.
Landesweit kamen im Bezirk Südoststeiermark mit 6,3 sowie im Bezirk Leoben mit 6,4 und Voitsberg mit 6,6 am wenigsten Kinder je 1.000 Einwohner zur Welt, wogegen weiterhin in den Bezirken Graz-Stadt mit 9,6,Weiz mit 8,2 sowie Graz-Umgebung mit 7,9 auf 1.000 Einwohner am meisten Geburten registriert wurden.
Die Steiermark liegt 2024 somit weiterhin unter dem Österreichschnitt von 8,4 Lebendgeborenen je 1.000 Einwohner. Die höchsten Geburtenraten verzeichneten Wien mit 9,5, Vorarlberg mit 9,1, Oberösterreich mit 8,9, Tirol mit 8,6 und Salzburg mit 8,5. Unter dem Österreichschnitt befinden sich neben der Steiermark mit 7,8 noch Niederösterreich mit 7,7, Kärnten mit 7,2 und das Burgenland mit 6,2.
Unehelich Lebendgeborene
Steiermarkweit ist im Jahr 2024 ein Rückgang bei den ehelich Lebendgeborenen von 5.614 auf 5.535 (-79 bzw. -1,4%) gegenüber 2023 zu beobachten, die
unehelich Lebendgeborenen gingen von 4.761 auf 4.403 zurück (-7,5% bzw. -358).
Die
Unehelichenquote (= Anteil der unehelich Lebendgeborenen an den Lebendgeborenen insgesamt) befindet sich bei 44,3% (2023: 45,8%). Sie liegt jetzt deutlich unter dem Rekordniveau des Jahres 2014 (50,6%). Damit ist aber weiterhin nahezu jede zweite Geburt in der Steiermark unehelich.
Mit der Quote von 44,3% liegt die Steiermark in der Bundesländerreihung 2024 nach wie vor hinter Kärnten (47,3%) an zweiter Stelle, gefolgt von Tirol (43,0%), dem Burgenland (41,4%), Salzburg (38,8%) und Niederösterreich (38,3). Die geringste Unehelichenquote wies wie schon seit 2006 Wien mit einem Anteil von nur 31,8% auf. Unter dem Österreichschnitt (38,1%) liegen noch Oberösterreich (37,5%) und Vorarlberg (34,4%).
Regional gesehen lag im Jahr 2024 in 4 der 13 steirischen Bezirke die Unehelichenquote über 50%, wobei die höchsten Werte in den Bezirken Liezen (58,2%, Platz 3 bundesweit), Murau (53,7%, Platz 9 bundesweit, 2023 mit 62,4%, damals sogar bundesweit Platz 1) und Südoststeiermark (53,5%, Platz 10 bundesweit) zu finden waren. Mit Abstand am geringsten war der Anteil der unehelich geborenen Kinder wieder in Graz-Stadt mit 36,0%, das aufgrund der hohen Zahl an - zumeist ehelichen - Ausländergeburten als einziger steirischer Bezirk unter dem Bundeswert liegt.
Steiermarkweit stammen 2024 (52,4%) der Erstgeborenen von Eltern ohne Trauschein. Bei den Zweitgeborenen sind es 38,5%, bei den Drittgeborenen 32,7%, bei den Viertgeborenen 28,0% und bei den Fünft- und Mehrgeborenen 30,2%.
Die Unehenlichenquote bei den Erstgeborenen liegt in sieben steirischen Bezirken überwiegend zwischen 50% bis 60%, deutlich drüber Murau (70,9%), Liezen (67,6%), Südoststeiermark (62,3%) und Leibnitz (61,3%), deutlich unter der 50%-Marke: Graz (42,1%) und Leoben (45,6%).
Auffallend ist, dass die Unehelichenrate in der nicht-österreichischen Wohnbevölkerung (22,7%; bezogen auf die Staatsangehörigkeit der Mutter) bei den Lebendgeborenen deutlich geringer ist als bei den Österreicherinnen mit 52,5%.
Lebendgeborene Nicht-Österreicher
Absolut gesehen ist die Zahl der lebendgeborenen Kinder 2024 mit
nicht-österreichischer Staatsangehörigkeit (= ausländische Staatsangehörigkeit des Kindes, also genau dann, wenn weder Mutter noch ehelicher Vater Österreicher sind, wobei durch eine gesetzliche Änderung ab 2017 auch bei unehelichen Geburten von ausländischer Mutter und inländischem Vater die Möglichkeit der österreichischen Staatsbürgerschaft für das Kind besteht) gegenüber dem Vorjahr von 1.972 um +2,8% auf 2.027 gestiegen und hat damit den höchsten Wert seit Beginn der Berichterstattung erreicht (Höchstwert bisher 2016: 1.976).
Der
Anteil der nichtösterreichischen Lebendgeborenen an den gesamten Lebendgeborenen liegt mit 20,4% über dem Niveau des letzten Jahres mit 19,0% und befindet sich damit auch deutlich über dem Bevölkerungsanteil der ausländischen Wohnbevölkerung von 14,6% (1.1.2025).
Die Zahl der Geburten von ausländischen Müttern betrug 2024 genau 2.740 (2023: 2.716), das sind 27,6% aller Geburten und ein Anstieg um +24 bzw. +0,9% gegenüber 2023.
Kombiniert man Geburtsland mit Staatsbürgerschaft, bekommt man auch noch Informationen über die Herkunft der Mütter, wobei ausländische Herkunft dann zutrifft, wenn entweder das Geburtsland und/oder die Staatsbürgerschaft Ausland ist. So wurden 2024 in der Steiermark 3.045 Kinder von Müttern mit ausländischer Herkunft geboren, das entspricht 30,6% aller Geburten, wobei die meisten dieser Mütter auch im Ausland geboren wurden. In Graz waren es genau 1.541 von 2.905 Kindern, also 53,0% von Müttern ausländischer Herkunft, somit mehr als jedes 2. Kind.
Durchschnittliches Alter der Mutter
Das
Durchschnittsalter der steirischen Mütter (berechnet als arithmetisches Mittel aller Geburten) ist 2024 gegenüber 2023 minimal gestiegen und liegt bei 31,4 Jahren.
Das höchste Durchschnittsalter bei der Geburt 2024 wurde in Graz-Umgebung mit 32,0, Graz-Stadt mit 31,8 sowie Deutschlandsberg mit 31,7 Jahren registriert. Das niedrigste Durchschnittsalter findet man in den Bezirken Murtal mit 30,4, in Bruck-Mürzzuschlag mit 30,5 Jahren sowie in Liezen mit 31,0 Jahren.
Das durchschnittliche Erstgeburtsalter beträgt 30,3 Jahre und hat sich somit gegenüber 2023 leicht erhöht.
Im Vergleich dazu betrug das durchschnittliche Alter der Mütter in der Steiermark bei ihrer ersten Geburt im Jahr 1990 nur 25,9 Jahre.
Gesamtfruchtbarkeitsrate
Die Gesamtfruchtbarkeitsrate (GFR) oder zusammengefasste Geburtenziffer gibt an, wie viele Kinder im Durchschnitt von einer Frau geboren würden, wenn sie sich ihr Leben lang den altersspezifischen Geburtenziffern des Beobachtungsjahres entsprechend verhielte und es keine Sterblichkeit gäbe.
In der Steiermark lag die
Gesamtfruchtbarkeitsrate im Jahr 2024 bei 1,28 (2023 bei 1,33) Kindern pro Frau. Das entspricht etwa 4 Kindern je 3 Frauen, wobei allerdings etwa jede dritte Frau bei Fortsetzung des derzeitigen Trends überhaupt keine Kinder mehr bekommen wird.
In der regionalen Betrachtung auf Bezirksebene wird aufgrund der geringen Fallzahlen und den damit einhergehenden starken jährlichen Zufallsschwankungen die Entwicklung der
Gesamtfruchtbarkeitsrate in 5-Jahres-Durchschnitten ausgewiesen.
Demnach kommen lt. aktuellem Fünf-Jahresschnitt 2020 - 2024 besonders in Graz-Stadt und Leoben (je 1,24), Voitsberg (1,39) am wenigsten Kinder pro Frau zur Welt.
Die höchste Gesamtfruchtbarkeitsrate findet man hingegen in Weiz mit 1,60, gefolgt von Liezen 1,54 und Graz-Umgebung mit 1,53, wobei die Unterschiede tendenziell immer geringer werden.
Im Bundesländervergleich 2024 haben Vorarlberg und Oberösterreich (je 1,45), Niederösterreich (1,37), Salzburg (1,32) die höchsten Gesamtfruchtbarkeitsraten. Der Bundesschnitt liegt bei 1,31. Am geringsten und damit auch unter dem Bundesschnitt ist die Gesamtfruchtbarkeitsrate im Burgenland mit 1,21, in Wien mit 1,22, in der Steiermark mit 1,28 sowie in Kärnten und Tirol mit je 1,30.
Totgeborene
Im Jahr 2024 gab es in der Steiermark insgesamt 37
Totgeburten, das sind um 19 mehr als im Vorjahr. Die meisten wurden in Graz-Stadt mit 10, in den Bezirken Graz-Umgebung mit 6 sowie Voitsberg und Weiz mit je 4 gezählt. In 3 steirischen Bezirken hat es 2024 keine Totgeburt gegeben.
Die höchste
Totgeborenenrate (Totgeborene je 1.000 Lebendgeborene) wurde für den Bezirk Voitsberg mit 11,8 berechnet, es folgen Südoststeiermark mit 5,7 und Murtal mit 5,6.
Aufgrund der jährlichen Zufallsschwankungen ist die Totgeborenenrate auch im
5-Jahres-Durchschnitt ausgewiesen. Sie liegt hier mit 5,1 im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag, mit 4,5 in Weiz und 3,9 in Deutschlandsberg am höchsten. Die niedrigsten Werte wurden für die Bezirke Südoststeiermark und Murau mit je 1,9 sowie Hartberg-Fürstenfeld mit 2,1 errechnet.
Geburtenbilanz
Die
Geburtenbilanz errechnet sich aus der Differenz zwischen Lebendgeborenen und Sterbefällen.
Das
Geburtendefizit hat sich im Jahr 2024 vergrößert und zwar um +4,8% und liegt nun bei -3.313 Personen, es ist damit der dritthöchste Wert seit dem 2. Weltkrieg (nach 2020 und 2022)!
Das
Geburtendefizit der Inländer beträgt 2024 in der Steiermark -4.915 Personen und kann bereits seit geraumer Zeit bei Weitem nicht mehr vom klaren
Geburtenüberschuss bei den Ausländern mit +1.602 Personen - was dem zweithöchsten je erreichten Wert entspricht (Höchstwert: 2016: 1.634) - ausgeglichen werden.
Hinter Niederösterreich mit -5.453 hat die Steiermark mit -3.313 Personen das zweithöchste Geburtendefizit aller Bundesländer, gefolgt von Kärnten mit -2.235, dem Burgenland mit -1.729, Oberösterreich mit -732 sowie Salzburg mit -324. Positive Bilanzen konnten Wien mit +2.153, Vorarlberg mit +277 und Tirol mit +109 Personen verbuchen.
Bevölkerungsveränderung durch Geburten- und Wanderungsbilanz (1981 - 2021, Volks- bzw. Registerzählungen)
Die
Bevölkerungsveränderung in einer Region setzt sich aus der Geburtenbilanz (Lebendgeborene minus Sterbefälle) und der Wanderungsbilanz (Zuwanderungen minus Abwanderungen) zusammen. Bezieht man diese Veränderungen noch auf die jeweilige Einwohnerzahl, so können die Bevölkerungsströme der einzelnen Regionen auf übersichtliche Weise miteinander verglichen werden.













