Eheschließungen
Die Entwicklung der Eheschließungen in den steirischen Bezirken
Eheschließungen absolut
Das Jahr 2022 übertrifft mit 6.730 Eheschließungen nicht nur die Ergebnisse der Vorjahre deutlich, sie ist auch die höchste Zahl seit 1987 (!). Insgesamt wurden um +993 bzw. +17,3% mehr Ehen geschlossen als 2021.
Österreichweit gab es mit 47.482 Eheschließungen ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 6.371 oder +15,5%.
Per 1.1.2019 stehen Eheschließungen gesetzlich verankert auch gleichgeschlechtlichen Paaren offen sowie die Begründung einer eingetragenen Partnerschaft für verschiedengeschlechtliche Paare.
107 Ehen bzw. 1,6% aller Eheschließungen wurden 2022 von gleichgeschlechtlichen Paaren (43 männliche und 64 weibliche) geschlossen.
Insgesamt wurden 2022 in der Steiermark 188 eingetragene Partnerschaften begründet: 179 von verschiedengeschlechtlichen Paaren (95,2%) und 9 von gleichgeschlechtlichen Paaren (4 Frauen- bzw. 5 Männerpaare).
In Österreich insgesamt wurden 2022 genau 1.598 eingetragene Partnerschaften begründet, davon ein Drittel in Wien (515), 1.492 davon waren verschiedengeschlechtlich.
Im Jahr 2015 kam es zu einem markanten Anstieg der Eheschließungen gegenüber dem Vorjahr, wobei die Hauptgründe für diese hohe Zahl an Eheschließungen in der 2015 erstmaligen Erfassung der im Ausland geschlossenen Ehen von Personen mit Wohnsitz in der Steiermark (möglich durch die im November 2014 erfolgte Umstellung der Erfassung auf das Zentrale Personenstandsregister ZPR) sowie der Heranziehung des Wohnsitzes der Frau (in der Steiermark), falls der Wohnsitz des Mannes im Ausland ist, liegen.
Eheschließungsrate
Die Eheschließungsrate (= Zahl der Eheschließungen je 1.000 Einwohner) in der Steiermark liegt 2022 mit 5,3 Eheschließungen je 1.000 Einwohner deutlich über dem Niveau der Jahre davor.
Die höchsten Eheschließungsaufkommen des Jahres 2022 bezogen auf die Bevölkerungszahl hatten diesmal die Bezirke Deutschlandsberg und Graz-Umgebung mit je 5,8 Ehen auf 1.000 Einwohner, gefolgt von Weiz, Leoben und Leibnitz mit je 5,7. Im Mittelfeld in etwa gleichauf mit dem Steiermarkwert von 5,3 befinden sich Graz-Stadt mit 5,4 und Voitsberg mit 5,3.
Die geringste Eheschließungshäufigkeit verzeichnete im Jahr 2022 der Bezirk Murau mit nur 4,6 Ehen je 1.000 Einwohner, gefolgt von den Bezirken Bruck-Mürzzuschlag, Hartberg-Fürstenfeld, Südoststeiermark und Murau mit je 4,8, woraus (trotz jährlicher Schwankungen) tendenziell ersichtlich wird, dass im ländlichen Bereich inzwischen weniger geheiratet wird als in den Städten.
Die Steiermark liegt mit 5,3 Ehen je 1.000 Einwohner knapp über dem Österreichschnitt von 5,2. Unter den österreichischen Bundesländern wies im Jahr 2022 Salzburg mit 5,6 die höchste Eheschließungsrate auf, den niedrigsten Wert verzeichnete das Burgenland mit 4,7.
Erstehen
Insgesamt wurden im Jahr 2022 in der Steiermark 4.805 Erstehen (das sind Eheschließungen, bei denen beide Eheleute vor der Eheschließung noch ledig waren) geschlossen, das sind um +596 oder +14,2% Trauungen mehr als im Vorjahr.
Der Anteil der Erstehen an den gesamten Eheschließungen in der Steiermark beträgt im Jahr 2022 71,4%, das sind um 2,0 Prozentpunkte weniger als ein Jahr zuvor.
Generell hohe Anteile von Erstehen an der Gesamtzahl der Eheschließungen haben traditionell die Bezirke mit einer überwiegend agrarischen Struktur wie Murau (78,4%), gefolgt von Liezen (76,2%), Graz-Stadt (75,5%), Hartberg-Fürstenfeld (72,6%) und Weiz (72,1%). Diese fünf Bezirke liegen zum Teil deutlich über dem Landesschnitt (71,4%). Ein Grund dafür sind auch die in diesen Regionen relativ geringen Scheidungsraten.
Besonders viele Wiederverehelichungen verzeichnen die Bezirke Murtal (36,2%), Bruck-Mürzzuschlag (34,1%) und Leibnitz mit 31,4%, wobei diese auch von einer eher hohen Scheidungsrate betroffen sind.
Konkret werden unter Beibehaltung der derzeitigen altersspezifischen Erstheiratshäufigkeiten etwas weniger als zwei Drittel der steirischen Frauen und Männer jemals heiraten.
Mittleres Erstheiratsalter
Das mittlere Erstheiratsalter (mittleres Alter der ledigen Brautleute) ist naturgemäß etwas niedriger als für alle Eheschließungen (Männer: 36,6 Jahre, Frauen: 33,9 Jahre).
2022 ist das mittlere Erstheiratsalter bei den Männern gegenüber 2021 wieder leicht gestiegen und liegt bei 34,1 Jahren.
Bei den Frauen ist das mittlere Erstheiratsalter 2022 gegenüber dem Vorjahr ebenfalls gestiegen und befindet sich bei 32,0 Jahren.
Im Vergleich dazu betrug das mittlere Erstheiratsalter Anfang der 90er Jahre bei den Männern noch 27 Jahre und bei den Frauen 24,7 Jahre.
Mittlere Altersdifferenz
Die mittlere Altersdifferenz der ledigen Brautleute ist 2022 gegenüber 2021 minimal zurückgegangen und liegt bei 2,1 Jahren.
Den höchsten mittleren Altersunterschied zwischen lediger Braut und ledigem Bräutigam gab es im Bezirk Voitsberg mit 4,1 Jahren, den geringsten in Murau und Graz-Stadt mit je nur 1,4 Jahren.